Herausforderungen für Initiatoren eines STO
Die gesetzlichen Bestimmungen für Security Token Offerings (STO) sind (noch) mit großen Hürden für die Initiatoren verbunden. Die von Land zu Land variierende Gesetzgebung erfordert intensive Recherche. Deutschland könnte durch seine hohen Anforderungen an Finanzprodukte in Zukunft für global ausgerichtete, tokenisierte Unternehmen als Standort attraktiv werden. Dafür muss jedoch ein leicht zu überblickendes Framework geschaffen werden, das nicht in einem Paragraphendschungel endet.
Derzeit sind die Anforderungen für Initiatoren sowohl in Deutschland als auch in den USA nicht mehr zeitgemäß. Wenn in Deutschland das Team eines Security Token Offerings (STO) kein Verkaufsprospekt veröffentlicht, kann es laut BaFin nur Investoren ab einer Mindestbeteiligung von 200.000€ aufwärts akzeptieren. So wie die US-Börsenaufsicht SEC nicht-akkreditierten Investoren die Teilnahme an ICOs verbietet, soll die Maßnahme der BaFin auch in Deutschland den naiven Privatanleger vor einer Fehlinvestition bewahren. Fake-Projekte sollen abgeschreckt werden. Dabei wäre ein Verkaufsprospekt bei Summen jenseits von 200.000€ durchaus angebracht.
Nur wenige Teams machen sich die Mühe und setzen sich mit einem komplizierten, in Deutschland veralteten Regelwerk auseinander. Wie man anhand des Geschäftssitzes vieler FinTech– und Kryptoplattformen sieht, werden Länder mit simpler Gesetzgebung und/oder schwacher Rechtsdurchsetzung wie die Seychellen oder Kaimaninseln bevorzugt. In der EU haben sich Estland und Malta durch ihre einfach zu erhaltenen Finanzlizenzen bewährt. Privatinvestoren gehen ein nicht unbedeutendes Risiko ein, wenn sie ihr Vermögen einer Plattform ohne einer für sie relevanten Gesetzesgrundlage anvertrauen.