Welche Kryptowährungen gibt es?

Eine Marktübersicht von über 5000 Kryptowährungen mit detaillierten Charts und nützlichen Tools bietet CoinMarketCap.com einschließlich mobiler App für Android und iOS. Noch mehr, auch unbekannte Coins und Tokens mit geringem Handelsvolumen findet man auf Coinlib.io – ebenfalls als mobile App für Android und iOS verfügbar. Mehr Infos über einzelne Kryptowährungen findet man auf CoinCheckup.com und englische Artikel in der Binance AcademyCryptoRank.io hat neben einer Marktübersicht auch Infos und Statistiken zu Initial Exchange Offerings (IEOs). CryptoRank ist eine der wenigen Plattformen, die auf Telegram eine tägliche Marktübersicht und einen englischen Diskussionskanal anbieten. ICO Analytics und CryptoDiffer veröffentlichen interessante Statistiken und Infografiken.

Mit BitUniverse oder dem Klassiker Blockfolio gibt es auch hilfreiche Portfolio-Apps, über die du Kryptokurse verfolgen und dein Portfolio eigenhändig oder automatisch über das Auslesen der API-Schnittstellen deiner Börsenkonten erstellen und verfolgen kannst. Der kostenpflichtige Service CoinTracking spielt dir sogar eine Liste für die Steuererklärung aus.

Neben der populärsten Kryptowährung Bitcoin gibt es unzählige weitere alternative Coins, kurz Altcoins, die Blockchains mit unterschiedlichem Consensus und Anwendungszwecken nutzen. Folgende Liste ist keine Investitionsempfehlung, sondern eine rein informative Übersicht:

  • Bitcoin (BTC)

    Bitcoin ist die erste blockchain-basierte Kryptowährung und wurde als Konzept im Jahr 2008 von einem oder mehreren Unbekannten unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ veröffentlicht und im Januar 2009 gestartet. Die Gesamtmenge an Coins ist laut Protokoll auf 21 Millionen beschränkt. Transaktionen sind teuer, die Entwicklung mäßig, Neuerungen selten. Netzwerk und Adaption wachsen jedoch stetig, was Bitcoin den Ruf als „digitales Gold“ einbringt. Es ist der beständigste Krypto-Coin und zugleich die Messlatte für alternative Coins (kurz „Altcoin“).

  • Bitcoin Cash (BCH)

    Bitcoin Cash – die Kryptowährung mit dem größten Marktwert eines Hard Forks von Bitcoin – entstand im August 2017. Sie bietet eine Blockgröße von 32MB statt 1MB und ermöglicht somit theoretisch deutlich mehr Transaktionen, produziert aber mehr Datenmengen. Die Skalierbarkeit ist weiterhin begrenzt. Durch einen Hard Fork kam es 2018 zur alternativen, eigenständigen Bitcoin Cash-Blockchain „Bitcoin Satoshi Vision“ (Bitcoin SV) mit 132 MB Blockgröße. Ihr Verfechter Craig Wright konnte nie einen Beweis dafür liefern, Satoshi Nakamoto zu sein.

  • Litecoin (LTC)

    Litecoins Technologie ist nahezu identisch mit Bitcoin. Der fundamentale Unterschied ist der ressourcensparendere Konsensmechanismus Scrypt und die vierfache Gesamtmenge von Bitcoin. Das Protokoll wurde im Oktober 2011 von Charlie Lee auf GitHub veröffentlicht.

  • Ethereum (ETH)

    Ethereum wurde von Vitalik Buterin initiiert und startete 2015 als ICO. Es ist heute die populärste Blockchain für Smart Contracts in einem Netzwerk mit Turing-Vollständigkeit und eigener Programmiersprache Solidity. Ethereum veröffentlichte am 01.12.2020 die „Beacon Chain“, bekannt als Ethereum 2.0. Hierbei handelt es sich um eine Sidechain mit ressourcenschonendem Proof of Stake-Konsens. Um Staking bzw. eine Node zu betreiben, bedarf es 32 ETH.

  • EOS (EOS)

    EOS nutzt ein hybrides Protokoll aus delegated Proof of Stake (dPoS) und Byzantine Fault Tolerance (BFT). Die Blockchain erlaubt mehr Transaktionen und bessere Skalierbarkeit als Ethereum. Der Fokus liegt auf Entwicklungsflexibilität, Netzwerkskalierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit. EOS‘ ICO endete nach 1 Jahr am 01.06.2018 und brachte den Entwicklern 4,1 Mrd. US-Dollar ein.

  • Cardano (ADA)

    Cardano ist ein Gemeinschaftsprojekt der besten Wissenschaftler in der Kryptowelt mit seinem Gründer Charles Hoskinson. Es soll die bestehenden Probleme von Blockchains für die Zukunft lösen.

  • Tron (TRX)

    Tron – mit Galionsfigur Justin Sun und Stiftung in Singapur – will ein globales, dezentrales Entertainment-Netzwerk erschaffen. Tron ist bekannt für seine zahlreichen Partnerschaften wie mit BitTorrent und dem Streamingdienst DLive.

  • NEO (NEO)

    Neo will die Blockchain der Smart Economy sein. Das Projekt konkurriert bislang mit mäßigem Erfolg als Plattform für Smart Contracts primär im ostasiatischen Raum. Neo verwendet das delegated PoS-Modell mit BFT. Um die Gültigkeit von Transaktionen im Netzwerk zu bestätigen, werden sie von autorisierten Validator Nodes statt energiehungrigen Minern geprüft. NEO Coins sind nicht wie die meisten anderen Coins in Dezimalstellen teilbar. Anders der GAS Token, den man durch das Staking von Neo in einer Staking Wallet erhält und für Transaktionen im Netzwerk benötigt.

  • Tezos (XTZ)

    Tezos ist ein Infrastrukturprojekt mit Fokus auf fortschrittliche, menschenlesbare Smart Contracts. Vorschläge können eingebracht, finanziert und umgesetzt werden. Hard Forks werden vermieden, indem sich das Netzwerk stetig weiterentwickelt. Die Tezos Foundation verwaltet die geistigen Eigentumsrechte, um sicherzustellen, dass die Plattform zukunftssicher und für Firmen attraktiv ist.

  • Polkadot (DOT)

    Polkadot ermöglicht die Vernetzung von Blockchains durch die eigene native Relay Chain, Parachains und Bridges, die die Anbindung von bspw. Bitcoin oder Ethereum erlauben. Es handelt sich um ein Open Source-Projekt der schweizer Web3 Foundation.

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    Cosmos (ATOM)

    Cosmos basiert auf Tendermint mit dem Ziel, Blockchains zu vereinen. Dafür wird ein interoperables Proof of Stake-Netzwerk geschaffen, das skalieren kann und für Entwickler ein umfangreiches und zugleich einfach zu bedienendes Softwareentwicklungskit bietet.

  • IOTA (IOTA)

    IOTAs Besonderheit ist seine „Tangle“-Technik, die auf einem Directed Acyclic Graph (DAG) beruht. Anders als Blockchains, die durch mehr Transaktionen langsamer werden, beschleunigen mehr Transaktionen das IOTA-Netzwerk. Das ist besonders für ein Internet of Things essentiell. IOTAs Non-profit Foundation konnte bereits einige Partner gewinnen. Besonders die deutsche Industrie hat mit Bosch, Volkswagen und Jaguar/Land Rover ein Auge auf die vielversprechende Technik geworfen.

  • Dash (DASH)

    Dash ist ein Privacy Coin und zugleich der erste Coin mit sogenannten Masternodes. 1000 Coins bringen dem Betreiber einer Masternode ca. 7% jährliche Rendite. Eine Masternode stellt ihre Coins als Pool bereit, mit dem die Coins aus Transaktionen gemischt werden, was Herkunft und Empfänger unkenntlich macht.

  • Monero (XMR)

    Monero setzt vollständig auf Privatsphäre. Wo andere Kryptowährungen nur pseudonyme Adressen bieten, sind Transaktionen mit Monero durch Ring-Signaturen nicht zurückverfolgbar. Monero hat eine ASIC-Resistenz implementiert, um sich vor Zentralisierung durch spezialisierte Miner zu schützen.

  • Ripple (XRP)

    Ripple bzw. XRP ist der native Coin des von Ripple Labs entwickelten XCurrent Protocols für globale, blockchainbasierte Zahlungen in einem Peer-to-Peer-Netzwerk. Ripple unterstützt, im Gegensatz zu SWIFT, Krypto- und traditionelle Währungen, wobei XRapid als Liquidity Pool für Banken fungiert. Der native Coin XRP stellt allerdings keine Notwendigkeit im Zahlungssystem dar und ist nicht zu verwechseln mit der dahinterstehenden Technologie.

  • Stellar (XLM)

    Stellar will das globale Zahlungssystem vereinfachen und Banken, Shops und Privatkunden in einem kostengünstigen, dezentralen Netzwerk vereinen. Stellar wurde als Open Source-Projekt 2014 von Jed McCaleb als „verbessertes Ripple für SWIFT“ gegründet und kann auf namhafte Berater zählen.

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Man unterscheidet bei Kryptowährungen zwischen dem inflationären und deflationären Modell. Eine inflationäre Kryptowährung hat wie Fiatgeld keine maximale Gesamtmenge, wird aber durch sein Protokoll auf eine feste Inflationsrate begrenzt. Das bietet anders als eine Fiatwährung Schutz vor einer Hyperinflation, sofern der Code fehlerfrei ist. Ein unlimitiertes Tauschmittel zirkuliert eher aufgrund seines Wertverlusts und ermutigt gleichzeitig zum Anlegen bzw. Staking eines PoS-Coins, um von den Renditen zu profitieren.

Ein Beispiel für ein deflationäres Modell ist Bitcoin. Durch die Halbierung der Block Rewards für die Miner alle vier Jahre ist der Total Supply von Bitcoin auf 21 Millionen Coins begrenzt. Die so erzeugte Rarität führt bei gleichbleibender oder wachsender Nachfrage zu einem steigenden Preis und hoffentlich zu weniger volatilen, stabileren Kursen. Kritiker bemängeln an Bitcoin als „Währung“, dass durch die erhoffte Wertsteigerung Anleger vermehrt den Coin horten und nicht ausgeben wollen, was Bitcoin als alltägliches Zahlungsmittel ungeeignet macht.

Eine Foundation hat viel Einfluss auf Entscheidungen im eigenen Netzwerk. Daher kann ein Coin wie Ether oder IOTA nie ganz unabhängig und dezentral sein. Wer in einen solchen Coin investiert, muss wissen, dass ein Rollback der Blockchain nicht ausgeschlossen, sondern wahrscheinlich ist, wenn das Vermögen des Kernteams wie beim DAO-Hack betroffen ist. Andererseits haben Stiftungen im Vergleich zu kleinen (Krypto-)Projekten die Ressourcen, Events zu veranstalten und die Plattform bekannter zu machen. Marketing ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Produkt oder Plattform. Die Ethereum Foundation veranstaltet daher regelmäßig Events für Ethereum-basierte Projekte, Entwickler und Technologiebegeisterte – mit „ETHBerlin“ auch in Deutschland:

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