Mining

Bitcoin Mining ClipartMining hat in der Kryptoszene nichts mit Bergbau zu tun. Das „Schürfen“ steht sinnbildlich für die Block Rewards, die als Belohnung für die Konsensfindung ausgeschüttet werden. Aus der Doku über die Entstehung von Bitcoin wissen wir, dass die Mining-Pioniere mit anfänglich 50 BTC noch die größten Belohnungen eingefahren haben, welche alle paar Jahre halbiert werden, bis im Jahr 2140 nahezu 21 Millionen Coins erreicht sind. Durch die Vielzahl an BitcoinMinern im Netzwerk ist die Difficulty von Bitcoins Proof of Work-Protokoll in den letzten Jahren immens gestiegen. Somit hat sich auch die Komplexität der zu lösenden kryptographischen Rätsel erhöht. Das muss so sein, damit die Blockzeit von Bitcoin bei durchschnittlich 10 Minuten liegt – sprich: im Schnitt findet ein Miner alle 10 Minuten das fehlende, individuelle Puzzlestück – die sogenannte Nonce – des nächsten Blocks und erhält dafür einen Block Reward. Die Erstellung eines Blocks und das Senden ans Netzwerk dauert hingegen nur wenige Millisekunden. Je nach Blockchain eignet sich eher die Rechenkraft eines Prozessors (CPU) oder einer Grafikkarte (GPU).

Mit der Blockchain wächst auch der benötigte Speicherplatz. Bitcoins Blockchain umfasst mittlerweile einen dreistelligen Gigabyte-Bereich, was es Smartphones nicht möglich macht, als Full Node eine vollständige Kopie der Blockchain zu speichern. Übrigens: Eine Full Node wird nicht automatisch zum Miner, nimmt also nicht ohne Weiteres an der Konsensfindung teil, kann jedoch Einsicht in die Blockchain nehmen und geben. Full Nodes werden in der Regel nicht belohnt, sondern teilen die Informationen einer Blockchain freiwillig.

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Icarus Bitcoin Mining rig

Quelle: Wikimedia, 24.03.2012

Um heute effektiv Bitcoin minen zu können, wird spezielle Hardware benötigt, sogenannte ASIC-Miner. Diese Geräte sind speziell auf eine Aufgabe ausgelegt und werden stetig weiterentwickelt. Ein lukratives Geschäftsmodell für die milliardenschwere Firma Bitmain, jedoch weniger für die Miner, da sie ihre Hardware alle paar Jahre upgraden müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Auch die Nvidia-Aktie war aufgrund der gestiegenen Nachfrage an GPUs zum Mining von Kryptowährungen wie Ethereum exponentiell gestiegen und rutschte im 4. Quartal 2018 wieder auf Vorjahresniveau ab. Auch für Konsumenten existieren zeitgemäße Mining-Produkte wie der Coinmine mit zahlreichen Zusatzfeatures. Dennoch: Steigt der Preis von Bitcoin, steigt auch die Anzahl der Miner und damit die Difficulty im Netzwerk. Die Investitionskosten für Mining-Hardware jeglicher Art sind i.d.R. höher als die zu erwartenden Erträge im Betrieb, der wiederum Stromkosten verursacht. Viele Miner schließen sich als Mining Pools zusammen und können so von Block Rewards des gesamten Pools proportional zu ihrer Hash Rate profitieren.

Bitcoin Hash Rate ShareBitcoin mining pools market share

Quelle: blockchain.com

Wer sich mit eigener Hardware einem Mining Pool anschließen möchte, muss sich über die Einzelheiten bei den jeweiligen Pools informieren. Auch Exchanges wie Binance und OKX bieten Mining Pools an.

Bitcoin-Mining ist in vielen Ländern aufgrund der Stromkosten nicht mehr rentabel. Zudem wird Bitcoin für seine Ineffizienz kritisiert, da die aufgebrachte Hashing Power lediglich zum Fortführen der Blockchain aufgebracht wird. Wünschenswert wäre, die Rechenkraft für nachhaltige Zwecke einzusetzen. Dann stellt sich allerdings die Frage, welche „sinnvollen“ Rechenaufgaben übernommen werden können, mit denen alle Miner einverstanden sind. Immerhin: Bitcoin-Miner können durch Merged Mining mehrere SHA-256 basierte Kryptowährungen gleichzeitig „schürfen“ und so von mehreren Coin Rewards profitieren. Viele kleine, unbekanntere Coins bedienen sich Bitcoins Hashing Power, um ihr Netzwerk gegen 51%-Angriffe abzusichern.

Charles Edwards hat einen ausführlichen Artikel über Bitcoins Miningkosten verfasst, in dem er die durchschnittlichen Stromkosten auf 0,05$ schätzt. Gemessen an der eingesetzten Hashing Power im Netzwerk wäre eine Preisprognose von 8.000$ Mitte 2020 konservativ. Theoretisch sollte der Preis von Bitcoin nicht unter den Mindestpreis fürs Mining fallen. Nach Bitcoins All-Time High im Dezember 2017 lag der Preis im Bärenmarkt nur wenige Monate unter den Produktionskosten. Wenn die ersten Miner das Netzwerk aufgrund höherer Ausgaben als Einnahmen verlassen, senkt sich die Difficulty und das Mining wird für die verbliebenen Miner auf kurz oder lang wieder profitabel.

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