Der Einfluss der Technischen Kursanalyse

Tutorials sind eine gute Wahl zum Erlernen der Grundlagen von Charts. Die Technical Analysis (TA) steht jedoch im Widerspruch zur Markteffizienzhypothese, welche besagt, dass öffentliche Informationen eingepreist sind und keine überdurchschnittlichen Profite zulassen. Gäbe es eine garantierte Resistance Zone, würde keiner mehr kaufen, wenn sich nachgewiesenermaßen der Kurs in naher Zukunft zu den eigenen Ungunsten entwickelt. Eine geringe Marktkapitalisierung erschwert präzise Prognosen zusätzlich, da ein beachtlicher Abverkauf eines Whales ausreicht, um den gesamten Markt ins Wanken zu bringen. Um eine Investition in Millionenhöhe zu tätigen, wenden sich Institutionen daher an Vermittler für P2P-Deals Over The Counter (OTC).

„Fundamentals matter.
Tokenizing a poor investment gives you a more liquid poor investment.“

Sowohl die Technische als auch die Fundamentale Analyse kommen nur bedingt zum Tragen und sollten nie als einzige Ressource für Investmententscheidungen herangezogen werden. Wenn dich die Theorie der Technischen Analyse interessiert und du gute Englischkenntnisse mitbringst, findest du vom bekanntesten Krypto-YouTuber Nicholas Merten eine Playlist über die Grundlagen.

Die einzelnen Fachbegriffe lernt man mit der Zeit. Zu den Standard-Tools zählen der Relative Strength Index (RSI) sowie die Moving Averages (MA). Beide zeigen Tendenzen, ob ein Asset „overbought“ oder „oversold“ ist. Das Volume Profile identifiziert Support und Resistance Zones, die 200-Day und 21-Week Moving Averages zeigen entsprechende Linien einer langfristigen Entwicklung, wo hingegen die 1-Day und 1-Hour MAs eine kurzfristige Entwicklung abbilden. Generell gilt: Je länger der Zeithorizont, umso zutreffender die Indikatoren. Der Bitcoin Strength Index zeigt die Dominanz von Bitcoin in Relation zu den Altcoins. Für ein besseres Verständnis kannst du ins Glossar schauen.

Als Werkzeug für Charts bietet sich der kostenfreie Service TradingView an. Lediglich  Premium- und Zusatzfunktionen sind kostenpflichtig. Es ist das am weitesten verbreitete Tool für Charts. Viele Trader posten auf TradingView mehr oder weniger regelmäßig öffentlich zugängliche Chartanalysen. Links zu Tradern mit 99%iger Prognosesicherheit wirst du hier nicht finden. Die gibt es schlicht und ergreifend nicht und dies stünde im Widerspruch zur Markteffizienzhypothese. Einzig und allein hochentwickelte Trading-Algorithmen könnten in Zukunft auch den Kryptomarkt beherrschen. Aber wer sollte dir einen solchen verkaufen, wenn er selbst davon profitiert und ein Verkauf der Software nur ungewollte Konkurrenz schafft? Copy Trading bzw. Social Trading, bei dem man erfolgreiche Trader kopieren kann, war für die Follower bislang selten lukrativ oder zumindest keine langfristige Erfolgsstrategie.

Behalte immer das große Ganze im Blick: einfache Support und Resistance-Linien haben meist stärkere psychologische Auswirkungen als spektakuläre Kursanalysen von „Krypto-Gurus“ mit Tools wie Ichimoku Cloud, Bollinger Bands und Fibonacci Retracements. Historische Preisentwicklungen sind nie ein Garant für zukünftige Preistrends, korrelieren aber erstaunlich häufig. In traditionellen Märkten hat sich der (Smart) Money Flow Index als guter Indikator für Gezeitenwechsel bewiesen. Doch bei Bitcoin sind zu viele Variablen im Spiel, als dass der Indikator hier angewendet werden könnte.

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