Transaktionen von und zu Wallets und Börsen

Blockchain-Adressen wirken auf den ersten Blick sehr kryptisch und unübersichtlich. Es wäre viel einfacher, wie wenn man statt die IP-Adresse von Amazon, Google & Co. einzugeben, einfach nur die Domain bräuchte und man wird an den richtigen Server verbunden. Im Internet übernimmt dies die gemeinnützige Organisation ICANN – in dezentralen Systemen muss sich zum Zwecke der Domainnutzung eine Community auf eine gemeinsame Registry einigen bspw. der Ethereum Name Service (ENS) auf Ethereum. Wer also die Domain example.eth besitzt, kann Transaktionen an diese über die Ethereum-Blockchain empfangen – und vielleicht auch irgendwann mal eine Webseite und Email-Konten darüber betreiben. UnstoppableDomains bietet heute bereits für den Zahlungsverkehr .crypto-Domains, diese werden jedoch derzeit nur von Coinbase und HTX unterstützt.

Die Adressen einer Blockchain sind zwar pseudonym ähnlich einer IP-Adresse, ist der Inhaber einer Adresse aber erstmal ermittelt, ist im Gegensatz zur öfters wechselnden IP-Adresse die gesamte Transaktionshistorie in einer transparenten Blockchain wie von Bitcoin oder Ethereum sichtbar. Nur Privacy Coins wie Monero, Dash, Grin mit Mimblewimble und Zcash mit zk-SNARK bieten eine quelloffene Blockchain mit nicht zurückverfolgbaren Transaktionen. Unabhängig davon, ob legale oder illegale Tätigkeiten verschleiert werden sollen, ist Diskretion unabdingbar für viele Finanzgeschäfte.

Als Verfechter deiner Privatsphäre solltest du nach Möglichkeit Transaktionen bspw. mit Bitcoin via Mixing Service durchführen oder deine Coins in einer Wallet mit Exchange Service in einen Privacy Coin tauschen und anschließend die Privacy Coins in eine andere Bitcoin Wallet zurücktauschen, um deine Privatsphäre zu wahren. Das ist aber natürlich nur effektiv, solange deine Adressen mit keinem Dienst in Verbindung stehen, bei dem du per KYC verifiziert bist. Die meisten Wallets zeigen dir mehr als nur eine Bitcoin-Adresse, die zu deinem Private Key gehört.

Ein Mixing Service wie Tornado.cash kostet nicht nur eine Provision, sondern man muss einem unbekannten Dritten vertrauen, der mehr oder weniger transparent Coins vermischt und mit Zeitversatz (hoffentlich!) weiterschickt. Per Suchmaschine findest du einige Anbieter. Da diese nur begrenzt transparent auftreten, kann man sich nur nach Empfehlungen von renommierten Foren und Bewertungsportalen richten, weshalb ein Coin Swap in einer Multicoin Wallet die bevorzugte Methode sein sollte. Setze in jedem Fall nur auf Wallets, die schon einige Jahre angeboten werden.

Wichtig, besonders bei größeren Transaktionen: Manche Tokens sind auf mehreren Blockchains verfügbar wie zum Beispiel USD Tether. Daher müssen sowohl Sende- als auch Empfangswallet auf der selben Blockchain sein bzw. die gewünschte Blockchain unterstützen. Um sicherzugehen, dass Adresse und Blockchain übereinstimmen und deine Transaktion auch wie gewünscht ankommt, solltest du besonders bei großen Geldmengen erst eine kleine Test-Transaktion durchführen. Erst, wenn diese auch ankommt, empfiehlt es sich, größere Beträge zu transferieren. Diese Sicherheit kostet dich zwar ein paar Dollar zusätzliche Mininggebühren, kann dir aber einige hundert Dollar Verlust ersparen.

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