Prognosen – Spiel mit Wahrscheinlichkeiten

Kann man überhaupt Marktvorhersagen treffen und wenn ja, immer richtig liegen? Nein, niemand kann das. Preisvorhersagen spiegeln immer eine subjektive Einschätzung wider. Wo es Käufer gibt, gibt es auch Verkäufer. Wer Bitcoin zu einem Kurs von 20.000 US-Dollar gekauft hat, muss der Meinung gewesen sein, dass der Bitcoin-Kurs noch weiter ansteigt. Offensichtlich war das nicht der Fall. Wer zur Jahreswende 2017/2018 Krypto-YouTubern gefolgt ist, weiß: Kaum einer von ihnen wollte eine Spekulationsblase wahrhaben. Marktexperten haben davor gewarnt – und Recht behalten. Man sollte sich nie auf die Prognosen anderer verlassen, sondern immer seine eigene Recherche machen. Jeder „Experte“, der schon einmal richtig lag, kann morgen wieder falsch liegen.

„Everyone is genius in a bull market.“

Das zeigt sich daran, dass in Zeiten der Krise nur langjährige Trader mit viel Erfahrung bestehen. Dabei handelt es sich um einen immer wiederkehrenden Boom & Bust Cycle, der jedoch für Einsteiger beim ersten Mal immer überraschend kommt. Betrachtet man die Preishistorie von Bitcoin, folgt auf jeden Bull Market eine Rezession mit einem 80-90%igen Kurseinbruch, bevor sich der Markt erneut aufbläht bis die Blase platzt. So funktionieren auch Aktienmärkte.

Diejenigen Whales, die durch große An- und Abverkäufe den Markt bewegen, sind schwer zu finden und werden einem kleinen Privatinvestor wohl kaum ihren nächsten Schritt verraten. Denn eines sollte klar sein: Bitcoin wird weniger als Zahlungsmittel, sondern vielmehr als Spekulationsobjekt genutzt.

Chris Dunn spricht auf seinem YouTube-Kanal nicht nur über Marktpsychologie und -entwicklung, sondern gibt auch Tipps zum Einstieg.

Marktvorhersagen sind nicht mehr als ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Auch wenn man als Trader Stop-Loss Orders einsetzt, ist man vor einer kontinuierlich negativen Bilanz nicht sicher. Regelmäßige, gleichbleibende Investments mit Durchschnittskosteneffekt liefern die statistisch besten Ergebnisse, wenn man (manchmal erst Jahre später) nach exponentiellen Kursanstiegen seine Gewinne realisiert, indem man verkauft. Das ist auch automatisch mit einem Trailing Stop-Order möglich. In der Übersicht der Börsen sind die jeweils verfügbaren Auftragsarten aufgelistet.

Du solltest nicht den Fehler machen und dich auf eine einzelne Analyse stützen. Je sicherer jemand auftritt, desto schlechter sind meist seine Prognosen. Besonders in hochvolatilen Märkten wie Krypto handelt es sich immer um reine Spekulation. Es ist nicht auszuschließen, dass sich einige Whales zusammentun und gemeinsam den Preis manipulieren, wie im Kapitel Marktmanipulation beschrieben.

Bei Altcoins tritt das Phänomen noch deutlicher zutage: Hier ist das Trading Volume kleiner und der Preis umso leichter beeinflussbar. Ein zu geringes Handelsvolumen ist daher mitunter ein Grund für ein Delisting. Manche Pump & Dump Groups nutzen die geringe Liquidität, um Algorithmen zu täuschen, indem die Gruppe auf ein Signal hin dasselbe Asset kauft und den Preis in die Höhe treibt. Einflussreiche Chartanalysten mit vielen Abonnenten können einen ähnlichen Effekt auslösen, der jedoch nie von Dauer ist. Traue daher keinen „VIP“-Gruppen mit „Premium-Signalen“. Hierbei handelt es sich in der Regel um überteuerte Prognosen ohne Garantie! Und falls diese doch einmal zutreffen, dann nur, weil sie viele (zahlende) Follower lesen. Das gleiche Schema wenden Herausgeber von Email-Verteilern wie die Palm Beach Research Group an.

Einzig und allein ein Prognosemarkt mit Belohnungen für diejenigen, die die akkuratesten Vorhersagen treffen, wäre eine Möglichkeit, Copy Trading für beide Parteien profitabel zu machen. Doch je größer das Publikum, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sich eine Prognose bewahrheitet, da jeder schlauer als der nächste sein will.

Predictions & Models 2.0 - BitcoinEconomics.io Quelle: BitcoinEconomics.io

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