Was ist Margin Trading?

Man spricht von Margin Trading, wenn man auf einer Plattform mit mehr Geld handelt, als man besitzt. Dafür hinterlegt man eine Sicherheitsleistung (Marge) – meist Fiatwährung oder Bitcoin – und kann anschließend auf steigende oder fallende Kurse spekulieren. Nutzt man als Marge ein anderes Asset als das gehandelte, agiert man mit Differenzkontrakten bzw. Terminkontrakten ohne die Güter reell zu besitzen.

Will man 1 BTC kaufen, besitzt jedoch nur 100 Dollar, so leiht man sich die fehlende Differenz von der Plattform. Entwickelt sich der Kurs gegenteilig, wird der Trade geschlossen, sobald die Schwelle erreicht ist, an der die hinterlegte Marge bei einem weiterhin gegenteiligen Kurs nicht mehr ausreicht, um die Verluste zu decken und der Händler den Trade aus eigener Tasche weiter finanzieren müsste. In dem Fall wurde man liquidiert. Es gibt nur eine begrenzte Auswahl an Börsen, die Margin Trading anbieten. Meist kann man nur mit populären Währungen handeln.

Die Möglichkeit mit Leverage, also Hebel, zu traden, ist so verlockend wie tückisch: Würde man mit seinem eingezahlten Guthaben regulär 0,1 BTC handeln können, steigt der simulierte Einsatz bei einem 10er Hebel auf 1 BTC, was zwar einen Gewinn deutlich größer macht, jedoch gleichzeitig die Liquidierungsschwelle der verhältnismäßig kleinen hinterlegten Marge deutlich näher zum Handelspreis verlagert. Das erlaubt kaum Toleranz selbst bei nur leicht schwankenden Kursen. Für Anfänger empfiehlt sich ein Hebel von nicht größer als 10.

Man sollte nur einen Margin Trade eingehen, wenn man sich aufgrund Technischer Kursanalyse, Insiderwissens oder gerade veröffentlichten Schlagzeilen sehr sicher ist, dass der Kurs in naher Zukunft steigt oder fällt. Eine Strategie zum möglichst sicheren Hebel-Trading sieht wie folgt aus: Für eine Kauf- bzw. Long-Strategie setzt man ein Startkapital, das man bereit sein muss, zu 100% zu verlieren. Gleichzeitig beginnt man mit einem niedrigen Hebel (<10x). Wenn die positive Kursentwicklung eintrifft, erhöht man seinen Einsatz, was den durchschnittlichen Einstiegspreis (Average Entry Point) etwas nach oben verlagert. Gleichzeitig setzt man kurz darüber ein (Trigger) Stop-Loss, um von nun an definitiv mit Profit aus dem Trade zu gehen. Bei zeitlich unbefristeten Perpetual Contracts kann man einen Trade jederzeit wieder schließen. Der Hebel sollte erst erhöht werden, wenn sich der Kurs auch weiterhin positiv entwickelt, um nicht zu früh ausgestoppt zu werden. Von nun an kann man das Stop-Loss stückweise selbst oder automatisch per Trailing Stop hochsetzen (lassen). Selbiges Vorgehen ist andersherum für eine Verkaufs- bzw. Short-Position möglich.

Kurse reagieren auf positive und negative Schlagzeilen wie die Entscheidung der US-Börsenaufsicht über einen Bitcoin-ETF. In den ersten Minuten nach der Bekanntgabe durch die SEC wäre ein Kursgewinn oder -verlust zu erwarten, den man versuchen könnte, durch kurzzeitiges Longen oder Shorten zu nutzen. Mit der WebAlert-App ließe sich ein (datenhungriger) Tracker auf der entsprechenden SEC-Webseite einrichten. Kauf-/Verkaufsempfehlungen durch Indikatoren wie dem Relative Strength Index (RSI) liefern nur vage Prognosen. Die Volatilität bei Börsenlistungen betrifft meist nur Small Cap Coins, sprich Coins mit geringer Marktkapitalisierung.

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