Können Banken mit FinTech mithalten?
Mehr Finanzprodukte zu besseren Konditionen und womöglich sogar die Beteiligung der eigenen Tokenholder an den Unternehmensgewinnen: Wenn eine Plattform mit innovativen Finanzdienstleistungen einmal die Bekanntheit und das Vertrauen einer „renommierten“ Bank erreicht, verschiebt sich nur das Zentrum der Macht und die ursprüngliche Idee von der „eigenen Bank“ bleibt nur eine Utopie. Asset Management-Plattformen wie Crypto.com* oder Exchanges wie Binance* könnten eine Menge Kunden gewinnen, wenn die Banken nicht nachziehen. Mit der Umsetzung der seit 01.01.2020 in Kraft getretenen Vierten EU-Geldwäscherichtlinie können Banken Bitcoin & Co. jedermann anbieten – und das ohne die zuvor nötige Aufklärung über mögliche Risiken. Damit will der Gesetzgeber Facebooks geplantem Stablecoinprojekt Libra zuvorkommen und staatlich regulierten Institutionen einen Teil vom Kuchen ermöglichen. Das ebnet jedoch auch den Weg für eine Spekulationswirtschaft mit Bitcoin, bei der Banken in Zukunft – wie schon seit Jahren mit Fiatwährung – nur noch Minimalreserven als Rücklagen halten und „Fractional Reserve Bitcoin Lending” betreiben könnten.
Die Fidor Bank bietet bereits seit längerem den Zugang zu bitcoin.de und Kraken über das Fidor-Konto – die Coins muss der Kunde aber selbst in einer Wallet speichern ohne staatliche Einlagensicherung, die nur bei Vermögen in Euro greift. Nach den Änderungen im Kreditwesengesetz haben im Januar 2020 laut dem Handelsblatt 40 Finanzhäuser eine Lizenz bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beantragt. Ob die Konditionen der alteingesessenen Finanzhäuser die der FinTech-Start-ups toppen und mehr Sicherheit durch staatliche Absicherung bieten können, muss sich zeigen.„