Software Wallet
Software Wallets sind eine komfortable Methode zur Aufbewahrung von Coins. Sie funktionieren ähnlich wie das Online-Banking nur als Programm bzw. App auf einem System deiner Wahl. Alle von der Wallet unterstützten Chains können über den bei der Einrichtung generierten Seed verwendet und wiederhergestellt werden. Zusätzlich solltest du für jede Chain auch den Private Key speichern, um von der Software des Herstellers unabhängig zu sein.
Multicoin Light Wallets sollten wenigstens eine mobile und Web Wallet bieten, in WalletConnect integriert sein, mehr als 15 Netzwerke unterstützen und unabhängig von zentralisierten Krypto(handels)plattformen sein. Davon ausgehend sind im Juni 2024 folgende Software Wallets zu empfehlen:
- Exodus
- Frontier
- Math Wallet
- OneKey
- SafePal
- TokenPocket
- Trust Wallet
Die meisten Software Wallets greifen auf eine Full Node zur Übermittlung und Bestätigung von Transaktionen zu. Als Multicoin Wallets dienen sie der Aufbewahrung von mehreren Coins und Tokens. Dazu wird ein Seed generiert, den du noch mehr schützen solltest als einen einzelnen Private Key, da hiervon alle Private Keys der Multicoin Wallet abhängen. Praktisch: Ein Seed kann wie ein Private Key beim Einrichten einer (Multicoin) Wallet importiert werden, um z.B. die selbe Wallet auf dem Desktop und dem Mobilgerät zu verwalten, die dank der Blockchain auf beiden Geräten synchronisiert wird. Manche Multicoin Wallets bieten neben der Aufbewahrung auch weitere Features bieten kann wie im Vergleich aufgeführt.
Speichere Seed und Private Key am besten als verschlüsseltes Backup an zwei bis drei unterschiedlichen Orten. Die Winklevoss-Brüder haben ihren Bitcoin Private Key auf Papier geschrieben und über verschiedene Bankschließfächer in den USA verteilt. Kein Wunder angesichts der Höhe ihres langfristiges Investments, das sie zu „Bitcoin Billionaires“ gemacht hat. Einen offline generierten Private Key auf Papier nennt man im übrigen Paper Wallet. Als analoge Alternative ist es eine sichere Verwahrmöglichkeit für „Internet Money“. Willst du deine Coins irgendwann mal auf einem Online-Marktplatz verkaufen, wirst du aber wieder auf eine digitale Wallet zurückgreifen müssen.
Investiere in ein Anti-Viren-Programm auf all deinen Geräten und nutze für den Import der Wallet vorzugsweise eine passwortgeschützte Keystore-Datei, statt den Private Key in die Zwischenablage zu kopieren, wo dieser womöglich abgegriffen werden kann. Am Mac kannst du simpel ein passwortgeschütztes Image erstellen. Auch wenn Vorsicht geboten ist: Software Wallets sind angesichts der Dramen rund um Hardware Wallets nicht weniger sicher, wenn man seine Keys sicher managt und Updates erst nach wenigstens einer Woche nach Veröffentlichung installiert. Verwende in jedem Fall nur offizielle Apps des Herausgebers einer Software Wallet. Eine inoffizielle App einer nur als Desktop Wallet verfügbaren Software kann – wenn sie von Betrügern entwickelt wurde – zum Verlust deines gesamten Portfolios führen!
Meistens steht eine Firma hinter der Entwicklung. Da diese je nach Gesetzgebung des Landes beeinflusst werden können bspw. durch stärkere Regulierung in den USA, ist es ratsam eine Wallet zu wählen, deren Regierung kryptofreundlich oder zumindest neutral eingestellt ist. Der Code der Software sollte Open Source sein, um mit der nötigen Expertise die Sicherheit der Wallets überprüfen zu können. Viele Multicoin Wallets wie Frontier basieren auf dem OpenSource-Projekt WalletCore der TrustWallet. Dadurch entsteht ein Klumpenrisiko.
Sofern ein Token der unterstützten Blockchains noch nicht in der Wallet aufgeführt ist, kannst du ihn trotzdem an die öffentliche Adresse der Blockchain senden und z.B. über eine Weboberfläche für eine Wallet wie MyEtherWallet für Ethereum abrufen – nur eben (noch) nicht in deiner Multicoin Wallet. Mit der Light Wallet Electrum kann man die Transaktionsgebühren auf Bitcoin bestimmen, private Schlüssel importieren und auch Multisignature Wallets erstellen.
Neben Multicoin Wallets gibt es auch auf bestimmte Ökosystem spezialisierte Wallets wie das deutsche Open-Source-Projekt Electrum für Bitcoin, Phantom für Solana, Keplr für Cosmos oder Zerion für Push-Benachrichtigungen von EVM Chains.
Smart/Contract Accounts bieten dank Smart Contracts eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Externally-Owned Accounts (EOA) mit dem EIP-4337-Standard:
- Wallet mit Email-Adresse und Passwort nutzen
- Wallet aus Teilen wiederherstellen
- Transfer nach Inaktivität z.B. im Erb-/Todesfall
- Transaktionen gruppieren und simulieren
- Gas-Gebühr im Voraus oder in anderen Tokens als dem nativen Coin zahlen
- keine Token-Approvals und damit 1-Klick-Deposit in Protokollen
- kein Frontrunning durch Bots bei Swaps
Smart/Contract Wallets sind zu Anfang ihrer Entwicklung noch auf einzelne Netzwerke beschränkt: Ambire, Argent und Safe für Ethereum, Fuse für Solana. Bitget, Coinbase und OKX bieten neben ihrer Börse auch eine non-custodial Multi-Chain Smart Wallet basierend auf der Multi-Party Computation Technologie (MPC) anstelle von Seed und Private Key. An einer börsenunabhängigen Plattform für Multi-Chain Smart Wallets forschen unter anderem Alchemy, Klaster und thirdweb, wie Coinbase ausführlich beschreibt.