Staking und Masternodes

Staking bezeichnet das Einsetzen von Coins einer Proof of Stake (PoS) Blockchain zur Konsensfindung des Netzwerks, was durch Staking Rewards in selbiger Kryptowährung belohnt wird. Ausnahmen bilden Blockchains wie NEO, Ontology oder Theta, die einen separaten Gas- bzw. Fuel-Token nutzen, den man zum Senden von Transaktionen benötigt. Proof of Work-basierte Kryptowährungen oder auch Ethereum und Solana nutzen ihren eigenen Coin als Gas, weshalb man z.B. zum Senden von Tokens auf Ethereum immer etwas Ether (ETH) in seiner Wallet halten sollte.

Staking ist nur in dafür vorgesehenen Wallets möglich. Manche Börsen wie Binance unterstützen das Staking gelisteter Coins und verteilen Staking Rewards proportional. Das kann gerade für aktives Staking hilfreich sein, bei dem man die Wallet offen und mit dem Internet verbunden halten muss, um Rewards zu bekommen. Die Kurse schwanken zu stark, als dass man von garantierten Renditen gemessen an Fiatwährungen sprechen könnte. Wer glaubt, nur für die täglichen Snapshots einen Staking Coin auf einer Börse halten zu können, zahlt mehr Handelsgebühren als er in Staking Rewards einnimmt.

Staking Rewards sind in den meisten Fällen niedriger als die Zinsen für Stablecoins durch Lending, dafür aber umso risikoreicher durch die starke Preisvolatilität des Kryptoassets. Eine Anschaffung von PoS-Coins allein zur Erwirtschaftung von Erträgen ist somit ungeeignet. Prinzipiell gilt: je mehr Coins man stakt und die „Zinsen“ dem Staking wieder zuführt, umso höher die Erträge. Da eine Investition in eine Blockchain unabdingbar ist um zu staken, sollte man das Netzwerk dahingehend aussuchen, welches einen starken Nutzen hat, der optimalerweise nicht aus Staking besteht. Eine Chain, die maßgeblich zum Staking verwendet wird, bietet keine Anwendungsszenarien und generiert Staking Rewards hauptsächlich durch Inflation und nicht aus Transaktionsgebühren wie das teilweise deflationäre Ethereum.

Staking ist in der Regel mit jeder beliebigen Menge an Coins möglich. Eine Ausnahme bildet ausgerechnet Ethereum. Hier benötigen validierende Staker ein Guthaben von 32 ETH. Wem das zu viel ist, der kann das Pooling einer zentralisierten Börse oder dezentrales Liquid Staking nutzen. Hierbei werden die Guthaben akkumuliert und Einnahmen proportional an die Teilnehmer des Staking-Pools verteilt. Die eingesetzten Coins sind klassischerweise an das Staking gebunden. Anders verhält es sich bei Ethereum: Durch Restaking mittels Protokollen wie Eigenlayer lassen sich fürs Staking ausgestellte Bestätigungstokens weiterverwenden – wie ein Scheck, den man beliebig weitergeben und wieder bei der Bank einlösen kann. Das Verleihen von Coins ist dann interessant, wenn man diese doppelt gewinnbringend einsetzen will, bspw. fürs Staking und gleichzeitig als Kollateral zum Trading. Das Nadelöhr wird allerdings sein, dass die „Bestätigungstokens“ bei der gewünschten Handelsplattform auch als Sicherheit akzeptiert werden. Der vielleicht größere Vorteil ist: die Protokolle übernehmen das Staking. Rocket Pool inkludiert im „Bestätigungstoken“ bereits die Staking Rewards, weshalb der Token mehr kostet als ETH selbst. Das kann je nach Wohnsitzland Steuervorteile haben. Lido schüttet hingegen täglich die Staking Rewards an die Tokenhalter aus. Die Tokens heißen je nach genutztem Restaking-Protokoll unterschiedlich: Rocket Pool = rETH, Stake Wise = osETH, Lido = stETH, Puffer = pufETH. Über dezentrale Börsen wie Uniswap sind diese handelbar und können schlussendlich über das Protokoll wieder in ETH eingetauscht werden. Da die gestakten Tokens im Preis kohärent zu ihren Stakingeinnahmen etwas über dem Basiswert liegen, ist bei der Auszahlung der Zins inkludiert: man erhält mehr ETH als man eingezahlt hat. Bei Aktionen oder einem Protokoll mit weiteren features kann die Staking Rendite sogar über Ethereums Staking Rewards liegen.

Manche Krypto-Projekte implementieren zusätzlich zum Proof of Stake-Konsensalgorithmus sogenannte Masternodes. Hierbei handelt es sich um eine gewisse Anzahl an Coins in einer  Wallet, die zusammen zu einer Validator Node berechtigen. Um eine Masternode zu betreiben, transferiert man eine gewisse Summe in eine Wallet, die als Full Node die gesamte Blockchain speichert und erstellt darin einen Key, mit dem man Transaktionen für das Netzwerk validieren kann. Hierfür wird oft ein virtueller Server mit beständiger Internetanbindung genutzt.

Dash Masternodes V2

Quelle: http://178.254.23.111

Masternodes sind meist rentabler als reine Staking-Coins, bei denen man oft nur ein paar Prozent in der jeweiligen Kryptowährung verdienen kann. Aber: Je höher das Return on Investment (RoI) ausfällt, umso höher ist in der Regel die Inflation und der Coin wird vermutlich kontinuierlich an Wert verlieren, da mehr Leute den Coin verdienen und verkaufen müssen, um die Serverkosten zu bezahlen, wie es auch die Miner von und mit Bitcoin tun. Eine Ausnahme war 2022 Ethereum, wo mehr Gebühren eingenommen als mittels Inflation für die Stakingrendite erzeugt wurden. Wenn viele Leute bereit sind für einen Service zu bezahlen, begünstigt das unweigerlich den Wert.

Masternodes gibt es in jeder Preisklasse. Die Kosten einer Masternode bedeuten nicht zwangsweise eine gute oder schlechte Kryptowährung. Man sollte aber wissen: Eine teure Masternode ist potentiell „zuverlässiger“, die Fallhöhe zum Beispiel bei einem Fehler im Code aber nicht weniger eklatant. Neben den generierten Gebühren für die Staker ist auch das Handelsvolumen wichtig: Coins, die kaum aktiv gehandelt werden, sind meistens nutzlos. Eine Übersicht findest du auf masternodes.online und masternodes.pro. Die YouTuber Altcoin Buzz haben ein Tutorial für Einsteiger parat. Es kann sich lohnen, einen günstigen Server z.B. Ubuntu vServer mit statischer externer IP-Adresse zu mieten. Cloud- bzw. Root-Server sind vollwertige, dedizierte Rechner und nicht nur Instanzen eines virtualisierten Systems. Auf HostTest und WebhosterWissen findest du einen Vergleich der besten deutschen Hosting-Anbieter, teilweise mit Ökostrom. Wem das zu kompliziert ist, der kann auch einen kostenpflichtigen Masternode-Service wie den Branchenführer AllNodes.com beauftragen, der als Konkurrent zur dezentralen LidoDAO zusätzlich Staking Services zu guten Konditionen anbietet.

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