Der Unterschied zwischen Coin und Token

Ganz gleich ob Coin oder Token: Mit Ausnahme von Security Tokens handelt es sich nicht um Aktien oder Anteile, sondern um einen virtuellen, digitalen Wert, der als gegenseitig akzeptiertes Tauschmittel zum Wertetransfer dient. Wo man früher und in manchen Teilen der Welt auch heute noch Vieh und Naturalien getauscht hat, erleichtern digitale Währungen heute den Transfer von Assets erheblich: Beide Parteien benötigen lediglich eine mit demselben Coin oder Token kompatible Wallet auf ihrem ans Internet angebundenen Smartphone oder Computer. Der Transfer dauert weltweit nur wenige (Milli-)Sekunden oder Minuten, je nach der dem Coin zugrundeliegenden Blockchain. Die Kosten hängen vom Protokoll der Blockchain ab, sind aber meist nur ein Bruchteil der Kosten von Banküberweisungen. Da Coins und Tokens immateriell sind, sind sie als virtuelles Gut relativ leicht und unbegrenzt replizierbar, wie man anhand der vielen tausend Kryptowährungen sieht. Coins sind in aller Regel digitale Währungen, während Utility Tokens hauptsächlich besondere Funktionen auf einer Plattform oder in einem Dienst oder Netzwerk erlauben, wie in den Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain beschrieben.

Ein Token nutzt statt einer eigenen Blockchain die eines Coins. Aus technischer Sicht haben Tokens die gleiche Funktionalität wie Coins: Sie können empfangen und gesendet werden und das selbst in Token-Bruchteilen mit etlichen Nachkommastellen. Tokens sind per Smart Contract an eine Blockchain gebunden. In diesem Token Contract ist die Gesamtmenge der Tokens oder ein Mint & Burn-Mechanismus festgeschrieben, der den Token Supply vergrößern oder verkleinern kann. Ethereum ist als Blockchain für Smart Contracts und Tokens mit dem ERC-20 Standard bekannt geworden. Je mehr Smart Contracts und dezentrale Apps auf einer Blockchain laufen, desto wertvoller wird sie. Mehr Traffic bedeutet aber auch größere Anforderungen an die Skalierbarkeit einer Blockchain. Die Transaktionen pro Sekunde bewegen sich sowohl bei Bitcoin als auch bei Ethereum im unteren zweistelligen Bereich pro Block. Eine Ausnahme sind alternative Protokolle wie die „Tangle“-Technik von IOTA, die ein Netzwerk leistungsfähiger macht, umso größer es wird, wie in Talerbox‘ Video erklärt.

Tokens können, müssen aber nicht der Vorgänger eines Coins sein. Entwickelt ein Projekt ein eigenes Mainnet, wird der Token in einen Coin umgewandelt. Dieser Token Swap findet in der Regel im Verhältnis 1:1 statt. Ob ein Team sein eigenes Mainnet veröffentlicht oder auch in Zukunft sein Netzwerk rein mit einem Token betreibt, ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich. Bitcoin war als Währung von Anbeginn ein Coin, der durchs Mining einer jährlichen Inflation unterliegt, die alle paar Jahre durch das Halving der Block Rewards abnimmt, bis 21 Millionen Coins erreicht sind. Pre-Mining bezeichnet Coins, die bereits vor der Veröffentlichung der Blockchains gemint wurden, was zwar nicht notwendig ist, dem Team hinter einem Coin aber ein gewisses „Startkapital“ ermöglicht.

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