Anders als bei Soft Forks entsteht bei Hard Forks durch Spaltung eine neue, unabhängige Blockchain ab einem bestimmten Snapshot. Dies kann entweder aus Uneinigkeit oder absichtlich zur Kreierung einer neuen Blockchain mit modifiziertem Consensus geschehen. Unterschiedliche Blockchains können auch zu einer neuen Chain zusammengeführt werden. Die Initiatoren sind entweder das Team selbst oder Außenstehende. Bekannte Beispiele für klassische Hard Forks durch Uneinigkeit in der Community sind Bitcoin / Bitcoin Cash und Ethereum / Ethereum Classic. Stakeholder der alten Blockchain können die Anzahl ihrer Coins 1:1 auf der neuen Blockchain einlösen, sofern sich die neue Blockchain nicht aus mehreren Chains zusammensetzt. Möglicherweise wird der Total Supply vergrößert oder verkleinert. In diesem Fall erhalten die Stakeholder ihren relativen Anteil an Coins auf der neuen Blockchain.

Sofern es sich um eine neue Blockchain wie bei Bitcoin Cash handelt und nicht um ein Rollback wie 2016 bei Ethereum, wird der Preis der neuen Coins  entscheidend vom Original abweichen. Manche Hard Forks werden hauptsächlich veranlasst, um aus einer Blockchain Kapital zu schlagen, indem man sich – wie im Fall von Bitcoin Cash – dem populären Namen bedient, das Protokoll mehr oder minder modifiziert und die zum Snapshot gehaltenen Coins auf der neuen Blockchain einlösen kann. Ist diese neue Blockchain erfolgreich, hat man seine Coins verdoppelt und Gewinn durch den Wert der Coins auf der neuen Blockchain gemacht.

Wer allerdings glaubt, mit Coins wie Bitcoin Zero  X für wenige Cents ein Schnäppchen mit einem Bitcoin-Ableger zu machen, sollte wissen, dass dies ein Triple Fork aus Bitcoin, Litecoin und der unbekannten Kryptowährung HexxCoin ist. Mehr dazu im Kapitel Hard Fork.