(Blockchain-)Lösungen für einen schnelleren Zahlungsverkehr

Erfreulicherweise sehen wir mehr und mehr Unternehmen, die die Blockchain-Technologie in ihre Dienste einbinden oder Services für sie entwickeln, wenn auch die Beweggründe oft nur finanzieller Natur sind, um mit dem Schlagwort Blockchain das eigene Unternehmen als innovativ zu deklarieren und womöglich die eigene Aktie zu pushen. Dabei sollte man genau die Vor- und Nachteile der Blockchain-Technologie abwägen, die für oder gegen die Implementierung der Blockchain-Technologie sprechen. Eine Datenbank, wie es die allermeisten Dienstanbieter verwenden, ist vielfach effizienter, jedoch zentral kontrolliert und mit dem nötigen (Insider-)Wissen einfach manipulierbar. Amazon bietet Unternehmen Lösungen für AWS mit der Distributed Ledger Technology an. Google hat bereits Datenanalyse-Tools parat. Und Facebooks neue Kryptowährung Diem soll mit der Novi Wallet noch 2021 in die sozialen Netzwerke des Techgiganten integriert werden, um Mark Zuckerbergs Versprechen einer dezentralen Zukunft mobiler Apps nachzukommen.

Der Einfluss der Mächtigen sollte nie unterschätzt werden. Während Bitcoin von einer freiwilligen Adaption und der Weiterentwicklung seines Protokolls durch eine offene Entwicklergemeinde abhängt, arbeiten Banken bereits an eigenen Lösungen, um einen schnelleren Zahlungsverkehr zu ermöglichen. Erste Banken haben sich dem EPC SEPA Instant Credit Transfer-Verfahren des European Payments Councils angeschlossen, das SEPA-Zahlungen innerhalb der EU neu vernetzen und binnen 10 Sekunden ermöglichen will. Die Fidor Bank ist bereits an Bord. Daneben gibt es auch private Lösungen wie das RippleNet, das Protokoll der Kryptofirma Ripple, welches bereits von einigen namhaften Finanzinstitutionen integriert wurde. Gegenwind kommt von der SEC, die Ripple zu Weihnachten 2020 Negativschlagzeilen bescherte mit der Anklage, seit Jahren einen illegalen Wertpapierverkauf unter dem Deckmantel seines Kryptotokens XRP vorzunehmen. XRP wird für den Zahlungsverkehr im RippleNet nicht benötigt und ist nichts weiter als das native Medium des Netzwerks.

Es steht außer Frage, dass der weltweite Zahlungsverkehr schneller und komfortabler werden muss und wird – doch wahrscheinlich werden große Zahlungsanbieter wie Amazon Pay, Apple Pay, Google Pay oder Tencent in China auch weiterhin eine große Rolle spielen, wie Frank Thelen prophezeit. Der Investor hat durch die Pro7-Show Die Höhle der Löwen einige Start-ups groß rausgebracht. Seinem „Framework“ zufolge sind Transaktionsvolumen und Popularität die entscheidenden Faktoren für langfristigen Werterhalt und ist daher bekennender Halter von Ether. In physischem und digitalem Gold – wie Bitcoin gerne bezeichnet wird – sieht er keine Zahlungsplattform der Zukunft:

Anthony Pompliano, Bitcoin Investor und Entrepreneur, ist da anderer Meinung. Ihm gegenüber stand in der lang ersehnten Debatte auf CNBC Africa Peter Schiff, erfahrener Marktexperte und Verfechter von traditionellem Gold. Da dieses als direktes Tauschmittel wenig geeignet ist, hat man Papiergeld erfunden, das bis in die 1970er Jahre von staatlichen Goldreserven gedeckt war. Seither regulieren Zentralbanken nach eigenem Ermessen die Geldmenge. Vierzig Jahre später erfand „Satoshi Nakamoto“ Bitcoin – das erste dezentrale Netzwerk basierend auf einer Blockchain.

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